Wann sollte eine Rektusdiastase behandelt werden?

Eine Rektusdiastase braucht nur dann eine Behandlung, wenn Beschwerden auftreten.

Je nach Ausprägung der Beschwerden und der Größe der Rektusdiastase gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten Im ersten Jahr nach der Geburt stehen vor allem konservative Maßnahmen im Vordergrund. Diese können die hormonell gesteuerte Rückbildung unterstützen. Durch Physiotherapie und Sport können die Rumpfmuskeln gestärkt und die Koordination sowie die Stabilität des Rumpfes verbessert werden.

Wenn die Rektusdiastase und Beschwerden wie Rückenschmerzen, Instabilität des Rumpfes oder Harninkontinenz auch nach einem Jahr noch bestehen, stoßen Physiotherapie und andere Übungen an ihre Grenzen. In diesem Fall zeigen viele Studien, dass eine Operation helfen kann. Eine Operation zur Wiederherstellung der Rumpfanatomie kann die Beschwerden deutlich verringern und ist oft viel effektiver als Physiotherapie und andere Trainingsmethoden.

Physiotherapie unterstützt im ersten Jahr nach der Geburt die Rückbildung bei Rektusdiastase. Durch gezielte Übungen werden Rumpfmuskulatur, Stabilität und Koordination verbessert, um Beschwerden zu lindern.

Welche Operationstechniken gibt es zur Behandlung der Rektusdiastase?

Es gibt viele verschiedene Operationstechniken zur Behandlung der Rektusdiastase. Eine Rektusdiastase braucht nur dann eine Behandlung, wenn Beschwerden auftreten.

Große Studien dazu fehlen jedoch, sodass es noch keine festen Empfehlungen in den Leitlinien gibt. Fachleute sind sich aber einig, dass bewährte Methoden aus der Hernien-Chirurgie verwendet werden sollten. Deshalb sollten solche Eingriffe idealerweise von Spezialisten für Hernien-Chirurgie durchgeführt werden.

Das Ziel einer Operation bei einer Rektusdiastase ist es, die auseinandergewichenen Bauchmuskeln in der Mitte wieder mit einer Naht zusammenzubringen. Um die Stabilität langfristig zu sichern und ein Wiederauftreten der Rektusdiastase zu verhindern, wird die Naht oft zusätzlich mit einem Kunststoffnetz, einem biosynthetischen Netz oder Eigenhaut verstärkt. Dieses Material wird hinter die geraden Bauchmuskeln und vor das hintere Rektusscheidenblatt eingelegt.

Wichtig für die Wahl der Operationstechnik ist der Zustand der Bauchhaut. Wenn keine Probleme mit der Haut vorliegen, kann die Operation minimal-invasiv erfolgen, das heißt mit kleinen Schnitten, wie bei einer Bauchwand-Hernie.

Unser Standard-Verfahren ist die MILOS-Operation (Mini Less Open Surgery). Dabei wird über einen 3-4 cm großen Schnitt am Bauchnabel die Rektusdiastase korrigiert und die Bauchwand wieder aufgebaut. Die Operation dauert etwa eine Stunde. Die MILOS-Operation hat sehr gute Ergebnisse in der Hernien-Chirurgie, deshalb wenden wir diese Technik auch bei der Rektusdiastase schon seit Jahren erfolgreich an. Es gibt auch neuere, roboter-gestützte Verfahren (wie eTEP), aber diese bieten keinen Vorteil und dauern viel länger (2-3 Stunden).

Oft ist die Haut nach der Schwangerschaft stark gedehnt oder hat Schwangerschaftsstreifen. In solchen Fällen kann eine zusätzliche Hautkorrektur nötig sein, zum Beispiel durch eine Abdominoplastik (Bauchdeckenstraffung oder Tummy Tuck). Dabei wird im gleichen Eingriff überschüssige Haut im Unterbauch entfernt und die Bauchdecke gestrafft. Manchmal haben die Patientinnen wenig Fett unter der Haut, aber viele Hautfalten. Auch in diesen Fällen ist eine Weichteilkorrektur sinnvoll, um nach der Operation ein gutes kosmetisches Ergebnis zu erzielen.

Die MILOS-Operation korigiert die Rektusdiastase schonend über einen kleinen Schnitt am Bauchnabel und baut die Bauchwand wieder auf. Hierbei kann keine überschüssige Haut entfernt und die Bauchdecke nicht gestrafft werden.

Was ist der Swiss Diamond Repair?

Der «Swiss Diamond Repair» ist ein exklusives, hochspezialisiertes, interdisziplinäres Behandlungskonzept zur Behandlung der Rektusdiastase.

Der «Swiss Diamond Repair» ist ein exklusives, hochspezialisiertes, interdisziplinäres  Behandlungskonzept, welches wir auf Basis unserer jahrelangen Erfahrung in der Bauchwand-Chirurgie entwickelt haben – in enger Zusammenarbeit mit unserem exklusiven Partner, dem renommierten plastischen Chirurgen PD Dr. med. Rik Osinga (Basel). Der Name „Swiss Diamond Repair“ steht nicht nur für chirurgische Exzellenz, sondern auch für die perfekte Kombination aus Fachwissen und Präzision.

Bei dieser außergewöhnlichen Kombinationsoperation wird die Bauchwand rekonstruiert, um die Rektusdiastase zu beheben, und gleichzeitig wird überschüssige Haut an der Bauchdecke entfernt (Abdominoplastik). Die enge Zusammenarbeit von Bauchwand-Chirurgen und plastischen Chirurgen ermöglicht es, sowohl funktionelle als auch ästhetische Ergebnisse auf höchstem Niveau zu erzielen – für eine perfekte Lösung, die sowohl in der Funktion als auch im Aussehen herausragend ist.

Durch die enge Zusammenarbeit beider chirurgischen Disziplinen im Operationssaal bietet das „Swiss Diamond Repair“ eine einzigartige Möglichkeit: 

Anstelle des klassischen Kunststoffnetzes kann die eigene Haut, die bei der Abdominoplastik ohnehin entfernt wird, als «biologisches Implantat» zur Stabilisierung und Unterstützung der Naht der Bauchwand verwendet werden.Dies ist nur dann möglich, wenn genügend überschüssige Haut im Unterbauch vorhanden ist. Dieses Verfahren ist in der Schweiz einzigartig und wird international nur im skandinavischen Raum angewendet.

Während der Operation wird das Eigenhaut-Transplantat von PD Dr. Osinga aufbereitet und für die Implantation in die Rektusmuskel-Loge vorbereitet. Kurz darauf wird es vom Team von ZweiChirurgen anstelle eines herkömmlichen Kunststoffnetzes in die Bauchwand eingebracht – eine innovative Technik, die für außergewöhnliche Ergebnisse sorgt. Beim „Swiss Diamond Repair“ profitieren Sie als Patientin von der jahrelangen Expertise in der Bauchwand-Chirurgie und der plastischen Chirurgie. Sie werden von beiden Fachdisziplinen umfassend und persönlich betreut – von der ersten Beratung bis zur Nachsorge. Wir arbeiten eng zusammen, um die beste Behandlungsstrategie für Sie zu entwickeln und Sie nach der Operation individuell zu unterstützen.

Bei ausreichender überschüssiger Haut kann diese anstelle eines Kunststoffnetzes als „biologisches Implantat“ zur Stabilisierung der Bauchwand verwendet werden. Im ersten Schritt wird Haut entfernt, im zweiten als Eigenhaut-Transplantat implantiert – eine innovative Methode für ein natürliches Ergebnis.

Welche Komplikationen können auftreten?

Die Operation ist insgesamt risikoarm. Trotz aller Sorgfalt können jedoch Komplikationen auftreten.

Insgesamt ist diese Operation risikoarm. Zu den wichtigsten Risiken bei Bauchwand-Operationen wie dem „Swiss Diamond Repair“ gehören Schmerzen, Nachblutungen mit Blutergüssen und die Bildung von Flüssigkeit (Serome), Probleme bei der Wundheilung, Wundinfektionen und Hautnekrosen. In seltenen Fällen können auch Bauchorgane verletzt werden. Welche Risiken speziell für Sie bestehen und mit welchen Komplikationen im Allgemeinen zu rechnen ist, werden wir Ihnen in den Vorgesprächen zur Operation ausführlich erklären.

Die Operation ist insgesamt risikoarm. Mögliche Komplikationen sind Schmerzen, Blutergüsse, Flüssigkeitsansammlungen, Wundheilungsstörungen oder Infektionen. Ihr persönliches Risiko wird im Vorgespräch individuell besprochen.

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